Nachdem der Herr Trump in den letzten Monaten alles dafür getan hat, um die Region Ostasien in Angst und Schrecken zu versetzen mit seinen „Wortwechseln“ mit Kim Jong-un, kommt er nun endlich auf Asien-Rundreise, um mit Waffenverkäufen viel Geld einzusammeln. Aber er kommt nicht etwa zuerst nach Korea – hier spielt sich schließlich das Problem ab – er nimmt sich erstmal ausgiebig Zeit für seinen japanische Freund Abe. Mit dem telefoniert er offenbar regelmäßig, und jetzt muss dann auch endlich mal gegolft werden. So macht man schließlich in Trump-Kreisen Geschäfte. Für Herrn Moon hat er nur halb so viel Zeit, bevor es weiter geht nach China und Südostasien.
Den ganzen Tag seiner geplanten Ankunft war die Hölle los vor unserem Büro. Demos für Trump und welche gegen ihn. Tausende „Kindersoldaten“, auch Polizisten genannt säumten die Straßenränder.
Später wurden Gruppen von Demonstranten mit Bussen so abgeschirmt, dass Trump sie beim Vorbeifahren am späten Nachmittag nicht sehen konnte – sicher kein Zufall… Über Twitter liess er wohl später verlauten, er wäre herzlich empfangen worden – na ja… Dass er nicht gerade an gesunder Wahrnehmung leidet, ist hinlänglich bekannt. Bei seiner Rede im Parlament ließ der verwirrte alte Mann mit dem schlechten Haarschnitt sich nicht lumpen und sprach statt zu Südkorea, direkt zu seinem Liebling im Norden. Zum Glück tat „Kimi“ mal nicht, was man erwartet hatte und blieb erstmal ruhig. Es gab im Blauen Haus also Tee und von der koreanischen First Lady höchstselbst hergestellte traditionelle Süßigkeiten, wie YONHAP zu berichten wusste. Beim späteren State dinner durfte Trump eine ehemalige Comfort woman herzen und Dokdo-Shrimps geniessen, was wiederum bei den Japanern zumindest bitteres Aufstoßen verursacht haben dürfte. Und es gab Geschenke für das amerikanisch Präsidentenpaar: Steinschüsseln, Löffel und Metallstäbchen. Wie man sieht, fällt nicht mal den Einheimischen etwas anderes ein als lohnendes Souvenir aus Korea (hahaha)… Für den zweiten Tag wurde kurzfristig ein Besuch in der DMZ geplant. Diesen hatte der koreanische President mit einer Einladung zur neuen US Army base zu verhindern gesucht. Dumm gelaufen… Was aber noch dümmer war: wie man hörte, war Moon vor Ort und wartete vergebens auf den Herrn Trump. Der Tag war sehr smoggy und so konnte offensichtlich der Helicopter nicht starten… Warum auch immer, er kam nicht hin und das ist vermutlich auch gut so. Wer weiss, was er wieder für einen Mist angestellt hätte.
Interessant übrigens auch, wie die Presse hier und da „schön schreibt“:
- Es war immer die Rede von einem 2-Tages-Besuch. Tatsächlich war das Ehepaar Trump aber nicht wesentlich länger als 24h im Land.
- Der offizielle Grund für den nicht stattgefundenen Ausflug in die DMZ war schlechtes Wetter. Kann man machen, aber tatsächlich war´s halt kein echter Nebel, sondern schwerer Smog.